Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla im Porträt
Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla kümmert sich ehrenamtlich neben seinem Amt als Leipziger Gemeinderabbiner um religiöse Belange der Jüdinnen und Juden im Freistaat Sachsen. Geboren 1979 in Budapest, war er mit 30 Jahren einer der ersten orthodoxen Rabbiner, die in Deutschland nach dem Schoah ordiniert wurden.

Balla wuchs in Ungarn auf und studierte zunächst Ingenieurwesen an der Technischen Universität Budapest, bevor er 2002 nach Berlin ging, um die Talmud-Hochschule „Beis Zion“ zu besuchen. Sein Rabbinatsstudium absolvierte er später am orthodoxen Hildesheimer’schen Rabbinerseminar zu Berlin. Über seine Zeit in Beis Zion sagt er: „Man lernt nicht einfach nur auswendig, sondern man lernt, wie man sich den alten hebräischen Texten nähert und sie entschlüsselt.“ In dieser Zeit wurde ihm auch klar, dass das Judentum auch in der modernen Welt eine überaus große Relevanz hat. „Es ist kein Museumsstück, das man sich in einer Vitrine anguckt.“
Seit 2009 ist Zsolt Balla Rabbiner der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und legt großen Wert auf den Grundgedanken der Einheitsgemeinde, unter deren Dach alle jüdischen Strömungen eine Heimat finden. Außerdem ist Balla Vorstandsmitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) und Leiter des Instituts für Traditionelle Jüdische Liturgie Leipzig. 2021 wurde er erster Militärbundesrabbiner in der Geschichte der Bundeswehr. In dieser Funktion ist der Sohn eines früheren Oberstleutnants der ungarischen Armee oberster jüdischer Militärseelsorger in Deutschland und hat die religiöse Leitung des Militärrabbinats mit Sitz in Berlin inne.
Balla ist verheiratet und hat mit seiner Frau zusammen drei Kinder. In seiner Freizeit spielt er gern Bassgitarre. Mit ehemaligen Gefährten aus der Jeschiwa hat er die Band „The Holy Smokes“ gegründet. Mit ihrer Rock-Musik bereichert die Formation Hochzeiten und andere jüdische Feste.